So, nach längerer Pause kommen wir endlich dazu, unsere Homepage zu aktualisieren. Wir sind zur Zeit im kalten Deutschland und freuen uns, wenn der Regen durch schöne Sonnentage wie heute unterbrochen wird.
Das Routenbild zeigt unseren zweiten Aufenthalt in Ecuador, über den wir in den folgenden 3 Blogs berichten. Den royalblauen Teil haben wir zusammen mit Nora und Matze erlebt.

Doch der Reihe nach:
Der Grenzübertritt von Kolumbien nach Ecuador bei Rumichaca (Ipiales- Tulcan) war problemlos und schnell (ca. 100 min).

Nach einem kurzen Zwischenstopp bei Ibarra …

…ging es direkt nach Quito, wo unser Sunny etwas Zuwendung brauchte. Unter anderem hatte der karibische Strand oder besser gesagt das Klima in der Karibik offensichtlich den Bremsscheiben zugesetzt.

Der Versuch, den Sturz einzustellen, scheiterte erst einmal an der Hebebühne chinesischer Bauart. Stolz mit 5000 kg ausgewiesen, konnte sie die 3500 kg unseres Sunny nicht anheben. Anscheinend rechnen die Chinesen mit anderen Kilogramms.

Nachdem alles an unserem Sunny gerichet war, konnten wir wieder die Familie von Ute und Pablo besuchen. Für die erneut so herzliche Aufnahme und Gastfreundschaft ein dickes Dankeschön. Es ist toll, wenn man beim Reisen so liebe Freunde gewinnt.
Auch diesmal unternahmen Pablo und Nico mit uns einen Ausflug in die Altstadt von Quito. Vielleicht hört man aus den Zwischenzeilen heraus, die beiden haben es geschafft, dass Quito eine unserer Lieblingshauptstädte in der Welt wurde.
Nach dem vergeblichen Versuch, die Türme der Basilika zu besteigen - wir kamen 5 Minuten zu spät - passierten wir die Kirche des Monasterio de las Madres Augustinas. Pablo erzählte uns gerade, dass die Kirche nur an wenigen Tagen im Jahr geöffnet sei und er sie bisher nur einmal von innen sehen konnte, als wir zu unserer Überraschung bemerkten, dass die Eingangstüre offen stand. Also nichts wie hinein.

Vom Glockenturm hatten wir einen schönen Blick über Quitos Altstadt…

…und in den Klostergarten mit der dahinter liegenden neogotischen Basilika.

Das Innere Klosterkirche ist barock und bunt, mit schönen Schnitzereien und Wandgemälden.

Beim anschließenden abendlichen Bummel durch die Gassen waren die Kirchenfassaden bunt angestrahlt.

Am Straßenrand gab es Leckereien.

In diesem Ofen werden Biscochos gebacken, eine salzig-käsige Leckerei, für die der Ort Cayambe bekannt ist.

Der eigentliche Grund, warum es uns nach Cayambe gezogen hat, war allerdings der Äquator. In Ecuador gibt es mehrere Äquatordenkmäler. Die Sonnenuhr von Cayambe sei aber die einzige, die mit modernster Satellitentechnik vermessen wurde und auch tatsächlich auf dem Äquator liegt und nicht einige Meter daneben.

Ein paar hundert Meter westlich davon ist die Äquatormarkierung nicht ganz so eindrucksvoll (der Holzpfahl neben unserem Sunny), aber dafür fanden wir ein Stück weiter hinten in der Schlucht einen wunderschönen Stellplatz, auf dem wir ein paar Tage verweilten.

Überall wuchsen diese Pflanzen, wie Unkraut. Sie sahen aber sehr dekorativ aus und werden auch als Trockenblumen verwendet.

Etwas tiefer in der Schlucht konnten wir zu einem kleinen Wasserfall spazieren.

Ebenfalls fast direkt auf dem Äquator liegt die Hacienda Guachalá. Sie ist die älteste Hacienda Ecuadors (von 1580) und kann besichtigt werden.

Diese Blüte faszinierte uns.

Wir fuhren etwas weiter in die Berge, machten Pause im indigenen Örtchen Cangahua…

…und holperten über rumpelige Kopfsteinpflasterpisten zu den Überresten alter Festungen (Pucarás) der Inkas. Dort oben auf 3600 m Höhe pfiff ein kalter Wind.

Über einen 4000m hohen Pass erreichten wir den feuchten Ostabhang der Anden. Mit jedem Meter, den wir in das Tal hinunterfuhren wurde es grüner. Auf 3200 m Höhe liegt der indigene Ort Oyacachi umgeben von dichtem Nebelwald. Er ist bekannt für seine schönen Thermen, wo wir 2 Tage im warmen Wasser entspannten.
Noch erreicht kein Internet diesen Fleck.

Fast alle Häuser in dem regenreichen Ort sind aus Holz.

Für Gartenfreunde ist das Klima ideal (für Wolfgang etwas zu kalt).

Im Tal wird viel Milchwirtschaft betrieben. Die Kühe stehen mit Plastikplanen auf der Weide. Kein Wunder, dass es dann Milch in Plastiktüten gibt ;-).

Diese Pflanzen werden von den Einheimischen „Fuksi“ genannt. Sie gehört zu den Gunneraceaen, als Gunnera aequatoriensis, dem Mammutblatt. Ihre Blätter sind so rau, dass die von den Anglern zum Entschuppen der Fische verwendet werden.

Selbstverständlich gab es auch in dem entlegenen Tal eine Stelle, an der die heilige Jungfrau den Einheimischen erschienen ist.

Wir erwarben eine Sondergenehmigung, um direkt die Piste durch den Paramo (so heißen die feucht-kalten Hochlagen der nördlichen Anden) des Nationalparkes fahren zu dürfen.
Zunächst fuhren wir noch durch den Bergnebelwald….

…bis wir den kargen Paramo erreichten.

Nur an geschützten Stellen war die Vegetation üppiger.

Beim Übernachten am Nationalparkeingang bekamen wir am Abend Besuch von zwei Andenfüchsen. Die Tiere hoffen, von den Touristen ein paar Leckerli abzubekommen, sind aber (trotz Halsband) keine Haustiere.

Jetzt war es Zeit, zum Flughafen von Quito zu fahren, da Nora und Matze am nächsten Morgen ankommen wollten.
Am Pass gab es noch einmal Schneeregenschmuddelwetter.

Aber am Flughafen war schon wieder Sommer. Gegen Abend zeigte sogar der Cotopaxi seine Spitze. Mit 5897m ist er der zweithöchste Berg Ecuadors, einer der höchsten aktiven Vulkane unserer Erde.