auf der fahrt nach norden machten wir in sico sico rast.

unser nächstes ziel war tiwanaku, die bedeutendste archäologische stätte in bolivien, seit 2000 unesco weltkulturerbe.
die geschichte der stadt reicht bis 1000 vor chr. zurück, ihre blütezeit war von 400 bis 1200 nach chr. danach wurde die stadt verlassen, vermutlich wegen einer längeren trockenperiode. die schätzungen der einwohnerzahl reichen von 20.000 bis 120.000. bei der ankunft der spanier seien die gebäude noch weitgehend intakt gewesen. die letzten großen zerstörungen fanden anfang des 20. jahrhunderts statt, als man steine für den eisenbahnbau gebrauchen konnte.

im sehr sehenswerten museo litico monumental (die erklärungen sind gut, aber nur auf spanisch) steht der 20 tonnen schwere und 7m hohe riesenmonolith bennett, benannt nach seinem entdecker

auch viele der anderen skulpturen sind einen besuch wert

von den außenanlagen steht leider nicht mehr allzu viel

dafür kann man noch ausgrabungsarbeiten direkt erleben

im templo semisubterráneo wurden wird von 175 steinernen gesichtern betrachtet

auch auf dem freigelände stehen säulenmonolithe:
der ponce-monolith wurde 1957 entdeckt, ist 3,5m hoch und aus vulkanischem andesit

„el fraile“, der mönch, hält zepter und rituellen kelch in den händen

das wahrzeichen tiwanakus ist das sonnentor, das aus einem einzigen, 2,80m hohen und 3,80m breiten andesitblock herausgearbeitet wurde. sein gewicht wird wird auf 44 tonnen geschätzt. es war umgestürzt und in 2 teile zerbrochen. 1908 wurde es wieder aufgestellt.

das außergewöhnliche flachrelief im fries zeigt den schöpfergott, den die aymara thunupa und die quechua viracocha nannten

das mondtor wurde ebenfalls aus einem steinblock gehauen

nach so viel kultur gönnten wir uns einen ruhetag am strand des titicaca-sees

auch hier tummelten sich einige vögel (bild 32), vermutlich weißflügel-blässhühner (Fulica leuptera)

bei klarer sicht hatten wir einen schönen blick über den see auf die cordillera real mit ihren 6000ern

als letzte station für nora und matze ging es nach la paz. la paz liegt in einem talkessel zwischen 3100m und 4000m höhe. die lage erinnert ein bisschen an stuttgart, nur ist alles viel größer und die besten wohnlagen sind in den tallagen. oben am altiplano schließt sich auf 4000m höhe das flache el alto mit dem flughafen an, das ebenso wie la paz ca. 1 million einwohner beherbergt.

die hauptsehenwürdigkeit von la paz ist unserer meinung nach die seilbahnfahrt vom tal hinauf nach el alto

dank ihrer kirchen, museen und märkte ist la paz einen aufenthalt wert. ulrike hat leider noch nicht viel von la paz gesehen, da sie mit den selben symptomen wie vor 4 monaten ( 5 tage fieber, kopfschmerzen, übelkeit) im sunny lag

uns wurde wieder schmerzlich in erinnerung gerufen, wie kurz doch selbst ein langer urlaub im arbeitsleben ist. es war einfach schön und zum genießen mit den beiden :-) und viel zu schnell vorbei!

in den uns verbleibenden 10 tagen in bolivien erholte sich ulrike, sortierten wir fotos, schrieben wir diese blogs und fuhren langsam wieder nach süden an die grenze zu argentinien bei villazon.

wenn wir bolivien anfang oktober verlassen, werden wir ca. 85 tage land und leute kennengelernt haben, dabei 5750km im sunny gefahren sein und 1500km im landcruiser.
mit nora und matze haben wir davon 2770km im sunny zurückgelegt.
unser eindruck von bolivien war so positiv, dass wir gerne wiederkommen werden!

unsere fahrtstrecke in bolivien

das bolivianische geld, das zu unserer freude immer problemlos, gebührenfrei und stets wieder mit (!) der kreditkarte aus den automaten kam

Da wir gut höhenaklimatisiert sind, wollen wir in argentinien noch ein paar wochen im altiplano verbringen. dort findet sich im gegensatz zu bolivien in der regel kein brauchbares internet. so wird es wohl eine weile dauern, bis der nächste blog erscheint

!hasta luego! - bis dahin!