am 07.07.2016 überquerten wir die grenze argentinien - bolivien von la quiaca nach villazón. immigration und zoll beider staaten sind zwar separat, aber nebeneinander im selben gebäude untergebracht. der übertritt war unproblematisch, ohne kontrolle von sunny und in einer stunde erledigt.

gleich auf den ersten metern merkten wir, dass wir in einem anderen land sind.

wir fuhren auf bester teerstraße 100km richtung norden nach tupiza. dort entdeckten wir einen sehr schönen markt. das angebot an gemüse und obst ist deutlich größer als in argentinien (dafür ist das fleisch zäher).

die frauen tragen hier weite röcke, sandalen, dicke strümpfe, hüte und meist 2 zöpfe. auch gefragt sind sie sehr fotoscheu.

in den städten lohnt es nicht, selbst zu kochen. so ein leckeres hühnchen mit reis, kartoffeln und „chuñe“ (=in der kälte getrocknete Kartoffeln), getoppt mit etwas salat kostet weniger als 2€.

„tamales“ sind würzige fleisch-maisbällchen, die in der schale der maiskolben gekocht werden

die umgebung von tupiza ist für ihre zerklüfteten felsformationen bekannt, wie hier von der quebrada de palmira bis zum cañon del inca

im nordwesten von tupiza hat man vom „el sillar“, einem sattel zwischen 2 hohen bergen, einen wunderbaren blick auf einen wald aus felsen

von tupiza nach uyuni wird eifrig an einer teerstraße gebaut, wir mussten jedoch noch mit 19km/h im schnitt über die 220km lange piste hobbeln

wenn ulrike schon einmal das lenkrad übernimmt, dann will sie es auskosten. kurzentschlossen folgte sie dem wegweiser nach antocha und landete auf einer abwechslungsreichen piste mitten im fluss. oft wusste sie nicht, welcher der vielen fahrspuren sie folgen soll.

endlich dem flussbett entronnen, konnten wir uns im sandfahren üben

die meisten häuser werden aus luftgetrockneten lehmziegeln gebaut

selbst im kleinsten ort findet man einen tante emma laden. hier wurde der verkauf den kindern überlassen

der berühmte eisenbahnfriedhof von uyuni hat auch uns beeindruckt

in 3700 m höhe, ohne offenes gewässer weit und breit waren wir verblüfft vögel zu sehen, die uns an möwen erinnerten. wer kann diesen identifizieren (bild 8) ?

uyuni wurde erst 1889 in einer trostlosen, windigen und kalten hochlandebene gegründet. heute leben 18000 menschen dort.

die öffentlichen toiletten am markt waren sauber und kosteten 1 boliviano (7,5 bolivianos sind 1€)

da die wasserspülung nicht mehr funktionierte, musste man sich einen kübel mit spülwasser schöpfen

auf dem bunten markt sind die menschen zu unserem bedauern ebenfalls fotoscheu

schon im norden argentiniens gab es kokablätter zu kaufen. in bolivien sind sie säckeweise zu sehen. sie werden immer in grünen tüten verkauft. man kann sie kauen, als ballen in die backe schieben und aussaugen oder daraus tee kochen. geschmacklich ziehen wir sie der mate vor.

man beachte die dicke backe der verkäuferin

dies seien die oben schon erwähnte „chuñe“, die getrockneten kartoffeln in rohem zustand

nun lockte uns der riesige salzsee „salar de uyuni“. er ist 160km lang und 135km breit und damit die größte salzfläche der erde. die salzkruste ist jetzt im winter bis auf wenige randbereiche problemlos zu befahren. zum ersten mal in südamerika durfte sunny 100km/h fahren.

an einem der salzhotels flatterten die fahnen im wind. wir verbrachten 10 tage auf dem salar und hatten das glück, dass es bis auf den ersten abend nur sehr wenig wind hatte und nachts auch nur leichten frost. am tag heizte sich sunny bis auf 33 grad auf und die solarzellen liefertern mehr strom als wir verbrauchten.

seit 2013 führt die rally dakar auch durch bolivien. ihr zu ehren wurde auf dem salar dieses monument aus salz errichtet

in diese „ojos“ (augen) sollte man nicht hineinfahren

aus dem weiß des salzsees ragen einige inseln verschiedener größe. die meisten sind mit versteinerten korallen überzogen, die sehr scharfkantig sind. auf der bekanntesten, der isla incahuasi, wachsen viele kakteen. da sie nur 1cm pro jahr wachsen und bis zu 12m hoch werden, ergibt sich ein alter von bis zu 1200 jahren.
der salar wird jährlich von ca. 80.000 touristen besucht, die allerdings meist nur bis zur isla incahuasi gelangen. ein paar km weiter im salar wird es einsam und still.

ulrike ist von den steinen und mineralien begeistert und bedauert, keine mitnehmen zu können.

besonders nach sonnenuntergang ist die stimmung magisch

natürlich hatten auch wir spaß an den üblichen mini-auto-auf-dem-salar-fotos ;-)

wir hatten zeit und erklommen die gipfel weiterer inseln. dass wir dabei ins keuchen kamen, schoben wir auf die höhe und nicht auf unsere schlechte kondition.

wieder eine der fantastischen abendstimmungen. die sonnenaufgänge fanden wir nicht so beeindruckend, so dass wir meist schnell zurück unter die warme bettdecke krochen und warteten, bis die sonne den sunny erwärmt hatte.

im norden liegt der 5400m hohe erloschene vulkan tunupa, der den aymara heilig ist. in diese richtung werden wir in den nächsten tagen weiterfahren.

zum abschluss ein paar weitere impressionen des abendlichtes. der vollmond erfreute das fotografenherz.

dass dieser blog jetzt schon zu lesen ist, obwohl wir immer noch mitten auf dem salar stehen, liegt an der verblüffenden tatsache, dass wir hier am ende der welt mit unserem handy 3g-internetempfang haben ;-)
bolivien kann überraschen!