beim schreiben dieses blogs sind wir schon über 3000 kilometer weiter nördlich. so wunderschön der süden auch ist, irgendwann holte uns der winter ein und wir wollten der kälte und nässe entfliehen.

aber der reihe nach:

zum abschied zeigte sich uns das massiv des fitz roy noch einmal in voller pracht.

zunächst fuhren wir auf der argentinischen ostseite der anden nach norden, da es auf chilenischer seite hier keine straße gibt.

wir wollten noch einen abstecher zum parque morito moreno machen, da sich dort die estancia befindet, die vom urgroßvater unserer nachbarin in stuttgart gegründet wurde.

dieses schild („camino intransitable“, weg unpassierbar von mai bis august) ignorierten wir zunächst. schließlich sah der weg gar nicht so schlecht aus und es hatte 3 tage nicht geregnet.

leider wurde er zunehmend weicher und schlammiger. für alle, die das nicht kennen: es fährt sich wie mit sommerreifen im tiefen schnee. auf halbem weg, 35 km vor dem ziel gaben wir auf und kamen nur noch mit den schneeketten wieder heraus. unterwegs keine menschenseele, aber umso mehr guanacos und ñandus

in der patagonischen steppe befindet sich ein weiteres unesco weltkulturerbe: die cueva de las manos, die höhle der hände. es ist allerdings keine höhle, sondern die mehrere tausend jahre alten felszeichnungen befinden sich an der wand eines kleinen canions. im trockenen klima der steppe haben sich die zeichnungen über die jahrtausende gut gehalten. heute müssen sie vor den touristen geschützt werden.

am lago buenos aires kurz vor der grenze nach chile erlebten wir einen schönen sonnenuntergang

in chile trafen wir dann auf die berühmte carretera austral, die straße, die den wilden süden erschließt. über weite strecken ist sie inzwischen eine gut ausgebaute teer/betonstraße, aber zunächst durften wir auf einer schlaglochübersäten piste noch das wahre „carretera austral feeling“ genießen.

der weg war kilometerweit gesäumt von hagebuttenbüschen. niemand sammelt die unmengen früchte ein, denn so viel marmelade kann man gar nicht kochen. angeblich wurden die rosenbüsche von deutschen eingeschleppt und sie vermehrten sich dann wie unkraut

hier bedient man sich moderner kommunikationsmittel zum himmel…

vielleicht half auch dies, dass nach 3 tagen dauerregen die sonne wieder zum vorschein kam und wir die bootstour zur catedral und capilla de marmol unternehmen konnten, den berühmten höhlen am ufer des lago general carrera, wie der lago buenos aires auf chilenischer seite heißt, angeblich der zweitgrößte see in südamerika.

das hier ist die marmorkapelle. bei niedrigerem wasserstand fanden unter ihrem dach schon hochzeiten statt.

von unseren übernachtungsplätzen hatten wir teilweise fantastische aussichten

unsere freude, endlich glatten beton unter den rädern zu haben, wurde auf diesem pass von glatteis getrübt. so glatt hätten wir es dann auch nicht gebraucht.

nördlich von coyhaique führt die straße durch undurchdringlichen kaltregenwald, mit gut ausgelegten wanderwegen. zu dieser jahreszeit waren wir weitgehend alleine.

überall wuchsen die riesigen nalcas, Gunnera tinctoriaff, deren stengel im frühjahr (november) mit salz roh gegessen werden

wie fast alle häuser, sind auch die kirchen aus holz.

chaitén wurde 2008 von einem vulkanausbruch zerstört. der vulkan war zuvor 9000 jahre inaktiv. inzwischen ist der ort wieder neu aufgebaut. am fluss haben sie ein paar häuser in der asche als freilichtmuseum belassen.

geheizt wird in chile außer in santiago mit holz. bei windstille (der berühmte patagonische wind weht im frühjahr und sommer, nicht im winter) sind die orte so ziemlich verräuchert.

im parque pumalin gibt es noch kilometerweit zeugen des vulkanausbruchs.

aber auch viel regenwald, in den ein paar wege angelegt wurden. der wald ist fantastisch, gibt seinen namen aber die ehre, sehr nass und auch kalt zu sein.

gummistiefel sind hier kein luxus

vogel nr 123, ein Scelorchilus rubecula, rotkehltapaculo. laut unserem „wildlifeguide to chile“ sei er “seldom seen due to its preference for the darkest, densest parts of the rainforest….“

diese alercen sind uralte bäume, die bis zu 3600 jahre alt werden können. nur die mammutbäume können noch älter werden. sie kommen nur in einem eng begrenzten gebiet vor und sind streng geschützt.

nördlich des parkes geht es via 3 fähren, 2 kurze und eine überfahrt von 4 stunden, vorbei an einigen lachszuchtstationen…

…nach hornopirén (mit seinem gleichlautenden vulkan), das wir am abend erreichten