Die drei Tage auf dem Schiff von den Kanaren vergingen schnell. Wir hatten Glück und der Atlantik war während der gesamten Überfahrt sehr ruhig.

Cádiz hatten wir ja schon im November besichtigt und so verließen wir zügig die Stadt.

In der Bucht von Cádiz liegen viele Feuchtgebiete. Der größte Teil ist oder war als Salinen oder für die Fischzucht genutzt und nur wenig ist noch im naturbelassenen Zustand. Dennoch ist es ein gutes Gebiet für die Vogelbeobachtung.

Wir sahen Sichler (Plegadis falcinellus), …

… viele Mittelmeermöwen (Larus michahellis), …

aber auch viele kleine Vögel:
vermutlich eine junge Schafstelze (Motacilla flava).

Samtkopfgrasmücke (Curruca melanocephala)

Grünfink (Chloris chloris)

Bei einem Abstecher nach Jerez deckten wir uns mit leckerem Sherry ein.

Auf der Fahrt zum südlichen Ende der Bucht von Cádiz kamen wir an einem verfallenen Fabrikgebäude vorbei, das von vielen Störchen (Ciconia ciconia) in Besitz genommen wurde.

Zwischen Stranddünen und den Fischzuchtbecken einer inzwischen verfallenen Fischfabrik fanden wir einen ruhigen Stellplatz.

Direkt neben Sol wuchsen Artischocken (Cynara cardunculus).

An vielen Stellen blühte der Strauch-Strandflieder (Limoniastrum monopetalum).

Die Becken neben unserem Standort füllten sich bei Flut. Im Schlamm entlang der Wasserlinie wuselten Tausende Winkerkrabben (Uca tangeri).

Die Männchen haben eine hypertrophe Schere, manche die rechte, andere die linke. Beim Spazierengehen entlang der Beckenränder hörten wir beständige Knackgeräusche.

Die Möwen saßen oft nur da und beobachteten uns. Manchmal jedoch fühlten sie sich gestört und zogen laut schreiend Kreise über unsere Köpfe. Einige nahmen uns direkt ins Visier und flogen Scheinangriffe.

Elstern (Pica pica) saßen gerne auf Pfählen.

Der Strand von Camposoto ist kilometerlang und im Juni weitgehend leer.

Zwei Bunker verfallen langsam vor sich hin.

Auch am Strand waren viele Möwen.

Gut gefallen haben uns die flinken Zwergseeschwalben (Sternula albifrons). Eifrig flogen sie hin und her, verweilten gelegentlich auf der Stelle im Rüttelflug und stürzten sich dann hinab ins Meer, um ihre Beute zu erheischen.

Eine verlor unterwegs ihr Leckerli, hat es dann aber schnell wieder eingefangen.

Die ehemalige Anlage zur Anzucht und Verarbeitung der Fische, vor allem Doraden, gehörte einem dubiosen russischen Investor. 2017 war er wohl pleite, zahlte seine Angestellten nicht mehr und ließ Tausende Doraden in den Becken verenden. Seither verfällt die Anlage zunehmend.

Bei Vejer de la Frontera lebt eine Kolonie Waldrappen (Geronticus eremita) in den Felsen direkt neben einer befahrenen Straße. Der Verkehr scheint die Tiere nicht zu stören und als Fotograf steht man direkt am Straßenrand.

An einem Bewässerungskanal sichteten wir einige Kuhreiher (Ardea ibis).

Sogar ein Nachtreiher (Nycticorax nycticorax) zog an unserem Fenster vorbei.

Wenige Kilometer von Vejer de la Frontera entfernt besuchten wir ein Museum für zeitgenössische Kunst. Ein Museumsgebäude suchten wir vergebens: Alle Exponate stehen in der Natur.

Die Besichtigung der römischen Ruinen von Baelo Claudia war - wie oft in Spanien - gratis. Auf dem Parkplatz ergatterten wir gerade noch das letzte Plätzchen. Die Ruinen liegen direkt an einem der beliebtesten Strände der Region, es war Wochenende, blauer Himmel und 30 Grad. So herrschte etwas Chaos auf den Zufahrtswegen.

Die Berge im Hintergrund liegen schon in Marokko.

Nun denn, ein wenig oberhalb des Strandtrubels konnten wir in Ruhe in einem Naturschutzgebiet unser Mittagessen genießen.
In den Felsen hüpfte eine Zippammer (Emberiza cia) herum.

Einige Gänsegeier (Gyps fulvus) hatten in einer Felswand ihre Nester.

Auch eine Blaumerle (Monticola solitarius) erfreute uns mit ihrem Gesang.

In Tarifa machten wir einen Bummel durch die schöne, wenn auch etwas touristische Altstadt.

Vor einer Kirche wartete ein schicker Oldtimer auf das Brautpaar.

Ulrike zwischen zwei Meeren, links der Atlantik und rechts das Mittelmeer.

Wir machten richtig Strecke - 360 km! So viel sind wir schon lange nicht mehr am Stück gefahren. Das wäre auf den Kanaren aber auch etwas schwierig gewesen.
Unser Ziel war der Nationalpark Cabo de Gata.

Cabo de Gata ist vulkanischen Ursprungs und so konnten wir noch einmal in einer wilden Lavaküste umherklettern.

Von den vielen Vögeln der Lagune von Cabo de Gata traute sich leider nur ein Säbelschnäbler (Recurvirostra avosetta) in die Nähe unseres Fotoapparates.

Wir wollen jetzt langsam weiter in Richtung Ebrodelta ziehen.

So verabschieden wir uns erst einmal.

¡Hasta luego! und bis zum nächsten Mal!