Die letzte Semana Santa, die wir erleben durften (Mompós, Kolumbien, https://wu-tour.de/98-kolumbien-mompox-semana-santa-april-2019/ ) ist schon 4 Jahre her. So freuten wir uns schon lange auf die Prozessionen hier auf den Kanaren.
Am Palmsonntag bekamen wir Palmenzweiglein in die Hände gedrückt, welche dann vom Bischof gesegnet wurden.

Die wichtigen Leute trugen große Palmwedel.

Anschließend ging es zur Kathedrale, wo der Bischof die Messe hielt (und ziemlich langweilig predigte).

In der Kirche stand schon der Burrito bereit, das Eselchen, um mit Jesus auf seinem Rücken durch die Gassen von La Laguna getragen zu werden.
Vor dem Start mussten erst noch Fotos gemacht werden.

Am Abend des Palmsonntags warteten schon María Santísima de la Amargura und …

… Nuestro Padre Jesús de la Sentencia auf ihren Einsatz. Während Maria bequem auf Rädern durch La Laguna zog, musste Jesus mühsam getragen werden: 1700 kg verteilten sich auf 24 Träger.

Nachdem alle Kapuzen aufgesetzt und gerade gerichtet waren, ging es zum Kirchentor hinaus.

Die beiden Jungs langweilten sich ein wenig und wurden gelegentlich wegen ihrer Faxen ermahnt.

Die Guardia Civil lief in Galauniform mit.

Am Dienstag bangten schon alle, ob die Prozessionen stattfinden könnten. Es war sehr windig und obendrein war für den Abend auch noch Regen angesagt.
Im letzten Moment wurde entschieden, dass Nuestra Señora de los Dolores (Schmerzensmutter) in der Kirche bleiben muss, die anderen Pasos aber hinaus können.

Diesmal waren die Umhänge blau.

Der Paso Lagrimas de San Pedro (Tränen von Petrus) wurde von der Kirche La Concepción mit Trommeln und Blasmusik zur Kathedrale getragen.

Ein paar Meter vor der Prozession wurde noch schnell sauber gemacht.

An der Kathedrale wartete schon die nächste Prozession, sogar mit römischem Begleitschutz.

Aus der Kathedrale gingen drei Pasos auf den Weg:
Santísimo Christo de los Remedios

Señor Atado a la Columna (Christus an die Säule gefesselt)

Nuestra Señora de las Angustias

Bei für die Kanararen ungewöhnlich kühlen Temperaturen und kräftigem Wind zogen die Prozessionen durch die Gassen. Alle froren, aber der Regen setzte zum Glück erst um 22 Uhr ein, als der Umzug schon fast wieder bei der Kathedrale zurück war.

Am Gründonnerstag fuhren wir mit der Fähre nach Santa Cruz de la Palma.
Wir kamen am Abend gerade noch rechtzeitig an, um die Prozession des Señors de la Piedra Fría zu sehen.
In den nächtlichen Gassen hatten sich schon viele Menschen versammelt.

Am Karfreitag Morgen fand die Prozession des Calvarios statt.

Manche liefen barfuß und hatten sich klirrende Ketten an die Füße gebunden.

Beim Fotografieren war das Schwierigste, einen ruhigen Hintergrund zu finden.

Dass der Ku-Klux-Clan sich die spitzen Mützen abgeschaut hatte, wussten wir schon. Offensichtlich hatten sich aber auch andere Vertreter der dunklen Seite der Macht hier Inspirationen geholt.

Nein, das war keine Kinder-Kapelle. Der Kleine konnte schon richtig gut trommeln.

Auf der Plaza San Francisco wurde das Finale der Prozession filmreif inszeniert.

Musikkapellen und Priester zogen direkt anschließend weiter zur nächsten Kirche, in der Nuestra Señora de la Piedad schon bereit stand.

Bevor es los gehen konnte, musste erst noch ein Hindernis vor der Kirche beseitigt werden.

So, der Falschparker war abgeschleppt und der Umzug konnte mit etwas Verspätung beginnen.

Der Höhepunkt fand am Abend des Karfreitags statt.
In der Kirche war Christus schon aufgebahrt.

Eine lange Prozession mit vielen Pasos zog aus der Kirche, ging durch die Gassen und kehrte 90 Minuten später wieder zurück.

Mit den schweren Figuren mussten einige Stufen überwunden werden.

Wieder in der Kirche, wurde Christus vor seinem in der Zwischenzeit zusammengeschraubten Sarg aufgebahrt, es gab eine kurze (!) Predigt, ...

... dann legten sie die Jesusfigur in den Sarg, hoben sie noch dreimal in die Höhe und warfen dann den Sargdeckel zu.

RUMMS!

Licht aus, ein paar Sekunden alles still und komplett dunkel…

Anschließend verließen alle die Kirche, die dann bis zur Osternacht verschlossen wurde.

Euch allen ein frohes Osterfest!

¡Hasta luego!