Unser neues Zuhause, den Iveco 4X4 Daily mit dem Bocklet Ausbau namens Sol, haben wir ja schon vorgestellt. Im Mai waren wir gut beschäftigt, bis alles in ihm seinen Platz gefunden hatte.

Ab Juni waren wir dann wieder auf Achse.

Im Sommer drehten wir zwei Schleifen durch Deutschland, Freunde und Familie besuchen.
Am Anfang begleitete uns unsere junge Stuttgarter Familie im Sunny.

In Anwesenheit unseres Schwiegersohnes trauten wir uns auch, das Reserverad am Sol auf den Boden zu holen. Immerhin wiegt das Ding 95 kg. Da muss man schon aufpassen, dass alle Bandscheiben an ihrem Platz bleiben, wenn man es wieder auf den Träger hievt.

Wir kamen von Berlin mit seinen Seen…

…bis zu den Alpen.

Selbstverständlich verbrachten wir auch einige Zeit in unserem geliebten Frankenland.

Mitte September fuhren wir dann mit unserer Tochter Nora, ihren beiden Jungs und beiden Wohnmobilen nach Sardinien. Matze musste noch etwas arbeiten und kam dann später nach.
Am Rheinfall in Schaffhausen machten wir Pause.

In Savona ging es auf die Fähre.

In Sardinien erwarteten uns schöne, in der Nachsaison leere Strände. Auch mit dem Wetter hatten wir Glück. Abgesehen von ein paar Tagen Regen blieb es bis zum November sonnig.

An der Südwestküste fanden wir diesen Espinillo-Busch und fühlten uns an Südamerika erinnert.

Sardinien, welches wir nun zum vierten Mal bereisten, bietet viel mehr als nur schöne Strände.

Die Insel ist übersät mit Relikten aus vorchristlicher Zeit.
Zum Teil liegen sie verwunschen in Korkeichenwäldern.

Vor allem sind sie oft ungesichert und man kann auf und in ihnen herumklettern - ein Abenteuer-Paradies für Kinder (und Opas…).

Den wenigen Regentagen hatten wir es zu verdanken, dass das hochsommerliche Braun einem frischen Grün gewichen war.

Die Wochen vergingen wie im Flug und so hieß es Anfang November Abschied nehmen. Während die junge Familie sich auf den Rückweg nach Stuttgart machte, erwartete uns die Grimaldi-Fähre nach Barcelona.

Bei Barcelona mussten wir erst einmal die Spur an unserem Sol richten lassen. Die Vorderreifen fuhren sich einseitig außen ab.
Mit eingestellter Spur stellten wir dann erfreut fest, dass sich das ganze Fahrverhalten unseres Sols deutlich verbessert hatte.

Wir machten uns zügig auf den Weg nach Andalusien mit seinen weißen Dörfern.

Bei Sevilla besuchten wir die römischen Ruinen von Itálica.

Am Río tinto bewunderten wir das rotgefärbte Wasser.

Der kleine Ort Niebla hat eine grandiose Festung.

Sehr beeindruckt hat uns der riesige Dolmen de Soto.

Die Orthostaten (senkrechten Steine) im Inneren weisen Verzierungen auf. Ursprünglich sei hier ein Steinkreis gestanden, ähnlich Stonehenge. Beim Bau des Dolmens hat man dann die Steine wiederverwendet.

El Rocío ist ein Wallfahrtsort. Die meiste Zeit im Jahr ist es hier sehr ruhig, aber zu Pfingsten findet hier die größte Wallfahrt Spaniens statt.
Die Straßen sind nicht geteert sondern sandig.

Zentrum ist die Wallfahrtskirche.

Hier wohnt die meiste Zeit des Jahres die „Virgen del Rocío“ (Rocío = Tau).

Zu Ehren der Jungfrau gibt es 105 (!) „Hermandades“, Bruderschaften, die im Ort ihre Gebäude haben.

Die Jungfrau hat auch den Namen „Reina de las Mariscas“, Königin der Mariscas (= Lagunen). Liegt der Ort doch im Doñana-Gebiet, das für seine Lagunen und den Vogelreichtum bekannt ist - oder besser bekannt war.
Die Lagune sieht nämlich so aus:

Kein Wasser weit uns breit. Der Grund ist neben den heißen und trockenen Sommern der letzten Jahre die Landwirtschaft: In vielen Plastikgewächshäusern wird Obst angebaut, künstlich bewässert und so der Grundwasserspiegel immer weiter abgesenkt. So kann man zwar in Deutschland zu Weihnachten Erdbeeren essen, aber hier geht ein in Europa einmaliges Naturgebiet verloren.
So sehen die Vogelbeobachtungsstände an den Lagunen heute aus. Die Vegetation verrät, dass hier schon seit Jahren kein Wasser mehr in der Lagune ist.

Immerhin gibt es an manchen Stellen noch schöne wilde Eichenwälder

Unsere letzte Nacht auf der Halbinsel verbrachten wir am botanischen Garten von Huelva, der ganz in der Nähe des Hafens liegt.

Dann erwartete uns auch schon das Schiff, das uns auf die Kanaren bringen sollte.

Während der 27-stündigen Überfahrt blies ein kräftiger Nordost-Passat. Er hatte die gleiche Richtung und Geschwindigkeit wie unser Schiff. So hatten wir die etwas seltsame, aber sehr angenehme Situation, dass es während der Überfahrt an Deck weitgehend windstill war.

So - hier steht unser Sol endlich auf dem vulkanischen Boden Lanzarotes. In den nächsten Wochen wollen wir die Insel erkunden. Wir werden berichten.
¡Hasta luego!